In NEUSTART, einem kleinen Schulhaus am Waldrand von Dietzenbach mit zwei Klassenräumen, Küche und Gemeinschaftsraum, bietet die Dezentrale Schule in Dietzenbach ein intensivpädagogisches Beschulungsangebot für circa 16 ehemalige schulabsente Jugendliche.
Deren problematisches Verhalten und Erleben hat sich über lange Zeit so ins Extreme verfestigt, dass sie in verschiedenen Schulen entweder nicht mehr tragbar waren, Schulverweise bekamen und/oder es trotz Schulbesuchsmahnungen nicht mehr schafften, überhaupt noch in Schule anzukommen.
Hinter den vielfältigen schulischen Misserfolgen dieser Jugendlichen steht ein hoher Leidensdruck. Aufgrund ihrer schwierigen Erfahrungen, empfinden sie sich mittlerweile als wertlos und die Welt mit ihren Anforderungen als bedrohlich und feindselig. Sie fühlen sich sozialen und schulischen Anforderungen mehr gewachsen.
Diese Jugendlichen ziehen sich zurück, flüchten in verschiedene Ablenkungen und Abhängigkeiten oder reagieren schnell aggressiv und zerstörerisch. Sie entwickeln oft Depressionen und/oder massive Ängste. Es kommt zu Konzentrations-und Lernschwächen, immer einhergehend mit nur gering ausgeprägtem Selbstwert und Selbstvertrauen.
Diese Jugendlichen sind nicht mehr ohne weiteres bereit zu vertrauen. Sie haben Schutzmechanismen als Überlebensstrategien gegen psychophysische Grenzverletzungen entwickelt.
Sie benötigen in Schule intensivpädagogische Hilfe und Förderung.
Dreh- und Angelpunkt in der sonder- und sozialpädagogischen Praxis in NEUSTART ist der behutsame Aufbau einer vertrauensvollen pädagogischen Beziehung und die Überzeugung, dass jede gute Erfahrung, die sich den Jugendlichen bietet, sich langfristig positiv korrigierend auswirken wird.
Unsere jugendlichen Schüler und Schülerinnen konnten bisher in NEUSTART fast durchweg positive Entwicklungen nehmen und sehr erfolgreiche Schulabschlüsse in den Bildungsgängen Berufsorientierender Abschluss, Hauptschule und Realschule erreichen.